Nachdem wir von unserem Urlaub für dieses Jahr noch nicht allzu viel genießen konnten und uns trotz allem nach ein wenig Luftveränderung war, sind wir in den Bayrischen Wald per Lastminute-Buchung nach Haidmühle gefahren…

Na ja, wir sind dort eher ’gelandet’, man könnte auch sagen ’gestrandet’! Warum? Weil genau in der Woche die uns letztlich als Urlaubswoche übrig geblieben ist, sich nichts anderes finden ließ! Kurzum es war irgendwie nichts frei!
Und für mich war nach der zweiten OP dieses Jahr ein Flug einfach überhaupt gar keine Option. Also, irgendwas mit einer Anreise per Kfz!

Unser Urlaubsort oder wo bitte ist Haidmühle?

So wurde es Haidmühle im bayrischen Wald! Haidmühle ist ein Ort im direkten Grenzgebiet zur Tschechei, ca 20 km von Waldkirchen und knapp 30 km von Freyung entfernt. Nach Passau sind es gerade mal 55 km.
Im Ort selbst ist die tschechische Grenze teilweise näher als der Weg zum örtlichen Bäcker oder dem ortsansässigen Fußballverein!

Allerdings gibt es dort ein kleines aber sehr feines Hotel, Haidmühler Hof, mit eigenem Wellnessbereich und einem sehr freundlichen und zuvorkommenden Hotelier. Hr Pasternak läßt es sich nicht nehmen, seine Gäste selbst zu begrüßen! Dieses kleine ’Ritual’ sorgt für eine wunderbar herzliche Stimmung.

Im Laufe dieser leider völlig verregneten Woche haben wir dann noch erfahren, das sich die Welt im Punkto Plümo’s (Daunenbetten) ganz einfach nur um Haidmühle dreht! Die weltweit besten Hotels erhalten ihre Plümo’s und Kopfkissen aus der Betten-Manufaktur Mühldorfer.

Touren und Wandern

Neben ein paar kleineren Wanderungen haben wir sehr interessante Touren unternommen und waren in Finsterau im Freilichtmuseum, im tschechischen Budweis, auf dem Waldwipfelpfad in Grafenau, in Waldkirchen und Freyung. Ehrlicher Weise sei hier gesagt, das wir Freyung nur durchfahren haben.

Bemerkenswert und hoch interessant ist das Freilichtmuseum in Finsterau. Es bietet einen lebensnahen und damit sehr umfassenden Einblick in das Leben und die Kräfte zehrende, harte Arbeit der ländlichen Bevölkerung der letzten beiden Jahrhunderte.

Als herausragende Tour kann man unseren Trip nach Budweis bezeichnen! Landschaftlich eindrucksvoll fährt man von Haidmühle über die Ausläufer des Böhmer Wald in die Niederung der Moldau bis nach Budweis. Die Stadt selbst wartet mit einer umfangreichen Geschichte, dem südböhmischen Museum, dem Automuseum, einem riesigen quadratischem Marktplatz und einer ganzen Reihe historischer Gebäude, auf. Dem schwarzen Turm neben dem über 800-jährigen Dom.

Ebenfalls landschaftlich sehr reizvoll war der Ausflug nach Grafenau und den Waldwipfelpfad. Allein schon wegen dem Ausblick der sich einem bietet, wenn man den fast endlos wirkenden Pfad auf die eiförmigige Aussichtsplattform mal hinter sich gebracht hat, ist dieser eine Tour wert. Da ist dann der anschließende Rundweg im frei zugänglichen Tiergehege schon fast obligatorisch. Vor allem wenn man im Verlauf der kleinen Wanderung im riesigen Gehege der Wildscheine urplötzlich einer beschützenden Bache und ihrer Nachkommen ohne Zaun und Graben gegenüber steht.

Waldkirchen liegt direkt am goldenen Steig und war über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Knotenpunkt im Salzhandel. Davon zeugt auch eine leider nur noch teilweise vorhandene Ringmauer aus dem 15 Jahrhundert! Die Stadtoberen haben sich mit der Darstellung der wichtigsten Berufsgruppen in Stein etwas ganz besonderes einfallen lassen. Daneben verfügt die Stadt noch über ein reichhaltiges Freizeitangebot mit Kunst und Kultur.

Moderne Grenzgänger

Wenn man so nah an der Grenze urlaubt, ist der Grenzübertritt nur eine Frage der Zeit! Alle Wanderungen haben uns dann auch über die Grenze geführt. Wir hätten gerne noch einen Ausflug auf den Dreisessel unternommen, dafür war das Wetter dann doch einfach zu schlecht!

Fazit

Wir werden allein schon wegen der freundlichen Menschen und der Landschaft wegen wiederkommen. Wir hatten zwar echtes Pech mit dem Wetter aber die Straßen über die wir bei jeder einzelnen Tour gefahren sind machen Lust auf mehr…